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Pilgern auf dem Jakobsweg

Beginnend ab 2007 bot ich an, in jedem Jahr etwa eine Woche lang eine Etappe des Jakobsweges mitzupilgern.

Der Startpunkt war Vézelay in Burgund in Frankreich. Die Kirche Sainte-Madeleine in Vézelay ist die schönste romanische Kirche, die mir bekannt ist. An einem Tag im Jahr fällt das Sonnenlicht so durch die Fenster, dass der gesamte Kircheninnenraum ein einziges Lichtmeer ist.

Ab Vézelay beginnt die via lemovicensis, eine von vier großen Routen, die durch Frankreich auf St.Jean Pied de Port am Fuße der Pyrenäen zulaufen.

Von Vézelay aus sind es etwa 1800 km bis Santiago de Compostela. Jedes Jahr legten wir zwischen 170 und 190 km zurück, sodass wir 10 Jahre unterwegs waren, bis wir das Ziel erreicht hatten.

Mittlerweile sind wir in Santiago de Compostela angekommen und der Titel des Filmes, den das Theatre de la Huchette gespielt hat, ist Wahrheit geworden.

Warum lud ich ein, auf diese Art und Weise zu pilgern?

Mein Ziel war es nicht, möglichst schnell den berühmten Wallfahrtsort in Spanien zu erreichen. Der Weg sollte uns vielmehr länger begleiten. Er sollte ein fester Bestandteil unseres Jahresrhythmus werden.

Was ist der große Gewinn des Pilgerns?

Pilgern ist für mich eine Art meditativen Gehens. Durch das Gehen komme ich in einen ganz regelmäßigen Rhythmus. Dieser Rhythmus und der bewusste Verzicht auf Fernsehen, Computer, Handy, Smartphone und Terminkalender führen mich zu mir selbst, bewirken eine Art Selbstreinigung und damit die Möglichkeit, mir ganz anders und neu zu begegnen.

Pilgern auf dem Jakobsweg 2016

Nach 10 Jahren sind wir an unserem großen Ziel angekommen. Wir sind die letzten 100 km bis Santiago de Compostela gelaufen, haben in der Kathedrale den Heiligen Jakobus umarmt und die Compostela (die Anerkennungsurkunde für unseren Pilgerweg) erhalten.

Alle aus unserer Pilgergruppe wollten dann auch noch die 90 km bis nach Finisterre, der Atlantikküste zurücklegen. Hier ein paar Eindrücke von unserer letzten Etappe und dem beglückenden Erreichen unseres Zieles.

Pilgern auf dem Jakobsweg 2015

Die vorletzte Etappe führte uns vom 13. - 22. Juli 2015 von Villar de Mazarife (eine Tagesstrecke hinter León) über Astorga und Ponferrada nach Ferreiros.
Es war heiß und körperlich anstrengend. 3 Auf- und Abstiege mussten bewältigt werden: zum Cruz de Ferro, den camino duro hinauf und zum Cebreiro.

Verbleibende Wegstrecke bis Santiago de Compostela:  100 km

Folgende Bilder vermitteln ein paar Eindrücke der 195 km, die wir 2015 gepilgert sind:

Pilgern auf dem Jakobsweg 2014

Vom 14. - 22. Juli 2014 sind wir unserem großen Ziel wieder ein Stück näher gekommen.
Angefangen von Castrojeriz ging es auf einer Strecke von 170 km zweimal etwa 18 km durch die Meseta (eine trockene, steppenartige Halbwüste) bis nach León und von dort nach Villar de Mazarife.

Verbleibende Wegstrecke bis Santiago de Compostela:   295 km.

Hier einige Eindrücke vom diesjährigen Weg:

Pilgern auf dem Jakobsweg 2013

Die Strecke vom 14.-23. Juli 2013 führte von Los Arcos über Burgos nach Castrojeriz (200 km).
Dabei kamen wir schon in die vierte autonome spanische Provinz: Nach Navarra, dem Baskenland und dem Gebiet von La Rioja laufen wir jetzt in Kastillien.

Verbleibende Wegstrecke bis Santiago de Compostela:  465 km.

Hier einige Momentaufnahmen:

Pilgern auf dem Jakobsweg 2012

Die Pilgerstrecke vom 15. - 24. Juli 2012 ( 200 km) wird allen Teilnehmern in besonderer Erinnerung bleiben. Wir berührten ganz markante Punkte des Jakobsweges:
In Saint Jean Pied de Port laufen die verschiedenen Wege durch Frankreich zusammen. Die Überquerung der Pyrenäen bleibt ein unvergessliches Erlebnis. In Roncesvalles übernachteten wir erstmals auf spanischem Boden und in Puente la Reina gingen wir über die berühmteste Brücke des Jakobsweges.

Verbleibende Wegstrecke bis Santiago de Compostela:  664 km.

Pilgern auf dem Jakobsweg 2011

Vom 10. bis zum 18. Juli 2011 führte uns die nächste Wegetappe von Pondaurat über Mont de Marsan nach Sauveterre de Béarn (200 km).
Die Pyrenäen haben wir von weitem schon gesehen und bis Santiago sind es weniger als 1000 km!

Verbleibende Wegstrecke bis Santiago de Compostela:  864 km

Pilgern auf dem Jakobsweg 2010

Die Etappe dieses Jahres begann am 12. Juli in La Coquille und endete am 19. Juli 2010 in Pondaurat
(217 km Wegstrecke).

Verbleibende Wegstrecke bis Santiago de Compostela: 1064 km.

Die Schönheit und Vielfalt dessen, was wir geschenkt bekamen, lassen die Anstrengungen vergessen:

Pilgern auf dem Jakobsweg 2009

Die Etappe des Jakobsweges vom 13. bis zum 20. Juli 2009 führte uns von Éguzon über Limoges nach La Coquille.
( 190 km Wegstrecke )

Verbleibende Wegstrecke bis Santiago de Compostella: 1281 km

Hier einige Eindrücke vom Weg.

Pilgern auf dem Jakobsweg 2008

Die Etappe vom 7. bis 13. Juli 2008 führte von Lurcy-Lévis nach Éguzon
(159 km).

Verbleibende Strecke bis Santiago de Compostela: 1471 km.

Die folgenden Bilder zeigen in Ausschnitten etwas von dem, was wir erleben durften:

Pilgern auf dem Jakobsweg 2007

Vom 16. bis 22. Juli 2007 führte die erste Etappe unseres Pilgerweges von Vézelay bis Lurcy Lévis.

( 145 km Wegstrecke )

Verbleibende Strecke bis Santiago de Compostela: 1630 km.

Hier einige Momentaufnahmen:

Oración del Peregrino (de Fraydino)

Das Gebet von Cebreiro

Aunque hubiera recorrido todos los caminos,
cruzado montañas y valles desde Oriente hasta Occidente,
si no he descubierto la libertad de ser yo mismo
no he llegado a ningún sitio.

Aunque hubiera compartido todos mis bienes
con gentes de otra lengua y cultura,
hecho amistad con peregrinos de mil senderos
o compartido albergue con santos y principes,
si no soy capaz de perdonar mañana a mi vecino,
no he llegado a ningún sitio.

Aunque hubiera cargado mi mochila de principio a fin
y esperado por cada peregrino necesitado de ánimo,
o cedido mi cama a quien llegó después,
y regelado mi botellín de agua a cambio de nada,
si de regreso a mi casa y mi trabajo no soy capaz
de crear fraternidad y poner alegría , paz y unidad
no he llegado a ningún sitio.

Aunque hubiera tenido comida y agua cada dia,
y disfrutado de techo y ducha todas las noches,
o hubiera sido bien atendido de mis heridas
si no he descubierto en todo ello el amor de Dios,
no he llegado a ningún sitio.

Aunque hubiera visto todos los monumentos
y contemplado las mejores puestas de sol;
Aunque hubiera aprendido un saludo en cada idioma,
o probado el agua limpia de todas las fuentas,
si no he descubierto quién es autor
de tanta belleza gratuita y de tanta paz
no he llegado a ningún sitio.

Si a partir de hoy no sigo caminando en tus caminos,
buscando y viviendo según lo aprendido;
Si a partir de hoy no veo en cada persona,
amigo y enemigo, un compañero de camino;
Si a partir de hoy no reconozco a Dios,
el Dios de Jesús de Nazaret, como el único Dios de mi vida,
no he llegado a ningún sitio.

 

 Gebet der Pilger (von Fraydino)

Selbst wenn ich alle Wege gelaufen wäre,
und alle Berge und Täler vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang überquert hätte,
wenn ich nicht die Freiheit entdeckt habe, ich selber zu sein,
dann bin ich noch an keinem Platz angekommen.

Selbst wenn ich all mein Vermögen
mit Leuten einer anderen Sprache oder Kultur geteilt hätte,
wenn ich Freundschaft mit Pilgern auf tausend Wegen gehabt
oder die Herberge mit Heiligen oder Fürsten geteilt hätte,
wenn ich nicht in der Lage bin, morgen meinem Nachbarn zu verzeihen,
dann bin ich noch an keinem Platz angekommen.

Selbst wenn ich meinen Rucksack vom Anfang bis zum Ende getragen hätte,
und auf jeden Pilger gewartet hätte, der ein Stück Ermutigung nötig gehabt hätte,
oder mein Bett hergegeben hätte für jemand, der später angekommen ist
oder meine Wasserflasche umsonst hergeschenkt hätte,
wenn ich bei der Rückkehr in mein Haus oder an meinen Arbeitsplatz
nicht in der Lage bin, ein geschwisterliches Zugehen aufeinander zu erzeugen
und Freude zu stiften, Frieden und Einheit,
dann bin ich noch an keinem Platz angekommen.

Selbst wenn ich jeden Tag Essen und Trinken gehabt hätte,
und jede Nacht ein Dach über dem Kopf und eine Dusche genossen hätte,
und meine Wunden gut behandelt worden wären,
wenn ich in all dem nicht die Liebe Gottes entdeckt habe,
dann bin ich noch an keinem Platz angekommen.

Selbst wenn ich alle Sehenswürdigkeiten gesehen
und die schönsten Sonnenuntergänge betrachtet hätte,
und auch wenn ich in jeder Sprache ein Grußwort gelernt
und an allen Brunnen sauberes Wasser gekostet hätte,
wenn ich nicht entdeckt habe, wer der Urheber
all dieser geschenkten Schönheit und von all diesem Frieden ist,
dann bin ich noch an keinem Platz angekommen.

Wenn ich von heute an nicht weiter auf deinen Wegen gehe,
und weiter suche und nach dem Erlernten lebe,
wenn ich von heute an, nicht in jeder Person,
ganz gleich ob Freund oder Feind,  einen Weggefährten sehe,
wenn ich von heute an Gott nicht anerkenne,
den Gott Jesu von Nazareth, als den einzigen Gott meines Lebens,
dann bin ich noch an keinem Platz angekommen.