sind sehr alt. Im Grunde geht diese Art des Meditierens auf Jesus Christus selber zurück, von dem an vielen Stellen im Neuen Testament berichtet wird, dass er sich in die Stille und das einfache Verweilen vor Gott zurückgezogen hat. (Vgl. Mt 14,25: Nachdem Jesus in der Stille war, um zu beten, kam er "in der vierten Nachtwache" zu den Jüngern, also nach etwa 10 Stunden, da eine Nachtwache drei Stunden entspricht.)

Was meint das - Kontemplation?
Die Wurzeln des kontemplativen Betens
Es waren vor allem die Mönche,
die diese Art des Meditierens weitergeführt haben. Der Mönch Evagrios Pontikus (gestorben 399 n. Chr.) beschreibt eine Lehre vom "reinen Gebet", d.h. vom gedanken- und bildfreien Beten. Ähnliche Belege finden sich bei Johannes Cassian (gestorben 435 n. Chr.), bei dem Mönch Symeon (gestorben 1022 n. Chr.), dem ein Buch über die "Methode des heiligen Gebetes und der Aufmerksamkeit" zugeschrieben wird oder auch in den Schriften des Gregor Sinaites (gestorben 1346 n. Chr.).
Herausragende und bekannte Vertreter
des kontemplativen Betens sind Meister Eckart (geboren um 1260, gestorben 1328 n. Chr., empfehlenswert ist die Lektüre seiner "Deutschen Predigten und Traktate") und Theresa von Avila (geboren 1515, gestorben 1582 n. Chr., vgl. vor allem ihr Hauptwerk "Die Seelenburg").
Im 20. Jahrhundert
war ein Impuls von außen notwendig, um Menschen in Europa wieder auf das Leerwerden vor Gott aufmerksam zu machen. Es ist in meinen Augen das große Verdienst der buddhistischen ZEN-Meditation, die Europäer und Nordamerikaner und gerade auch die Christen wieder daran zu erinnern, dass purer Aktionismus an der Oberfläche verbleibt und das Geheimnis Gottes nicht nur, aber wesentlich im Inneren des Menschen berührt werden kann.
Angestoßen durch die ZEN-Meditation sind wir eingeladen, den großen Strom unserer eigenen Tradition des Verweilens im "inneren, göttlichen Seelengrund" (Meister Eckart) wiederzubeleben, den wir im Christentum besitzen. Auf diesem Weg dürfen wir uns mit vielen verbunden wissen, die ebenfalls diesen christlich kontemplativen Weg beschreiten.
Unter www.kontemplation-in-aktion.de finden Sie aktuelle Angebote zu Meditationsgruppen, Hinführungen und Exerzitien - angeboten für christliche Kontemplation.
Als Verheißung und Motivation
möchte ich Worte von Johannes Tauler (geboren 1300, gestorben 1361 n. Chr., einem Schüler Meister Eckarts) zitieren, die sehr schön zum Ausdruck bringen, worum es bei diesem inneren Weg geht:
Wenn der Mensch in der Übung der inneren Einkehr steht,
hat das menschliche Ich für sich selbst nichts.
Das Ich hätte gerne etwas
und es wüsste gerne etwas
und es wollte gerne etwas.
Bis dieses dreifache "Etwas" in ihm stirbt,
kommt es den Menschen gar sauer an.
Das geht nicht an einem Tag und auch nicht in kurzer Zeit.
Man muss dabei aushalten, dann wird es zuletzt leicht und lustvoll.
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Matthias Karwath
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E-Mail: matthias.karwath@bistum-wuerzburg.de