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Meditation und Kontemplation

Wie den finden, den wir Gott nennen?

Das kann auf ganz verschiedene Art und Weise geschehen und doch ist es manchmal gar nicht so einfach, einen Zugang zu Gott zu finden.

Mein Interesse für den meditativen Weg, genauer gesagt, für den der christlichen Kontemplation wurde geweckt, als ich die Erfahrung gemacht habe, dass auf der einen Seite meine eigene Person ernst genommen wird und dass auf der anderen Seite ich selbst über mich und meine engen Grenzen hinausgeführt werde und etwas berühre, was mein Leben übersteigt und erfüllt.

Was meint christliche Kontemplation?

Ein Beziehungsgeschehen zwischen Gott und mir, bei dem ich auf sehr einfache Weise den Kontakt zu Gott aufnehme. Es ist so einfach, dass man den Grundvorgang in einem Satz beschreiben kann: Man sitzt ruhig da, atmet ein und aus und bleibt mit der Aufmerksamkeit beim Namen Jesu Christi, den man innerlich wiederholt.

Diese sehr einfache Gebetsweise überspringt alle Umwege auf dem Weg zu Gott und erfordert Mut, weil man sich ganz unmittelbar in die Gegenwart Gottes begibt.

Der Begriff Kontemplation hängt mit dem lateinischen Wort contemplari zusammen, was soviel wie schauen oder wahrnehmen heißt. Die Silben con (zusammen) und templum (Tempel bzw. heiliger Bereich) verdeutlichen, worum es sich bei diesem Schauen handelt: um das Wahrnehmen des Heiligen, der heilmachenden Gegenwart Gottes, die uns ständig schon umgibt.

Ich brauche also gar nicht mehr zu "machen", als meine Aufmerksamkeit auf den Namen Jesu Christi zu lenken, weil dieser Name mich mit der Person Jesu Christi verbindet, in dem Gott selbst sich mitgeteilt hat und insofern anwesend ist.

Sind christliche Kontemplation und ZEN dasselbe?

Nein.

Kontemplation und ZEN sind sich sehr ähnlich. Beide Wege betonen die Einfachheit der Übung, das Achten auf den Atem, das bewegungslose Sitzen in der Stille, das Sich-Verabschieden von Gedanken, Gefühlen, Absichten und beide wollen ein Eins-Werden mit Gott ermöglichen, aber der Weg zu dieser göttlichen All-Einheit ist ein anderer.

Bei der christlichen Kontemplation führt der Weg zu Gott über die Beziehung zu Jesus Christus. ZEN lehrt das absolute Leer-Werden, um die Einheit mit Gott zu erreichen.

Was ist, wenn jemand beim Namen oder der Person Jesu Christi einen inneren Widerstand verspürt?

Grundsätzlich gilt, dass niemand zu etwas gezwungen wird. Es ist jede und jeder willkommen, ganz gleich, welche Konfession, Tradition oder Überzeugung jemand mitbringt. Entscheidend ist, ob jemand innerlich offen ist und die Bereitschaft mitbringt, sich auf eine andere Erfahrung einzulassen.

Wichtig ist mir, darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um die Begegnung mit dem Jesus der eigenen Kindheit und auch nicht um den Christus handelt, dessen Bild oft viel zu sehr durch negative Erfahrungen mit Vertretern der offiziellen Kirchen überlagert wird, sondern dass es um den inneren Christus und den kosmischen, auferstandenen Christus geht.

Dieser Christus ist es, der darauf wartet, von uns entdeckt zu werden.